Töne treffen – Diese Übung aktiviert sofort Deine Orientierung

Kannst Du dich erinnern, wie es war, als Du zu ersten mal in einer anderen Lage gespielt hast, als der Ersten? Wie war das mit dem Töne treffen?

Weißt Du es noch?

Hast Du Dich gefühlt wie der erste Mensch?

Ich könnte es mir gut vorstellen.

In der ersten Lage hast du dein Instrument in der Hand wie gewohnt. Das kennst Du, da weißt Du, wo Du hin greifen musst.
Aber jetzt gehst Du einfach mit Deiner Hand an einen anderen Platz, und …

… alles ist anders. Totale Verunsicherung.

Ist das Normal?

Ich muss Dir sagen: Ja leider, es ist normal.

Aber lies mal weiter:

woran liegt es?

Wenn Du lange genug in der ersten Lage unterwegs bist, wird sie für Dich ganz selbstverständlich. Hier kannst Du zielsicher Deine Töne treffen, Deine Hand ist an diese Stellung gewöhnt. In einem gewissen Stadium deines Instrumentalspiels lernst Du viele elementare Dinge beim Spielen in der ersten Lage. Deshalb hast Du auch sehr viel Zeit, Dich an diese Lage zu gewöhnen.

Versetzt Du nun zum ersten mal die Hand in eine andere Lage, kommst Du Dir höchstwahrscheinlich so vor, als wärest Du auf glattem Eis. Alles ist unsicher, Du hast keine Orientierung. Töne treffen wird auf einmal schwierig. Sogar das Instrument fühlt sich ganz anders an.

Hast Du Dich in einer solchen Situationen schon mal gefragt, was da eigentlich jetzt so furchtbar schwierig an der Sache ist? Was ist jetzt daran eigentlich schwieriger als beim Spielen in der ersten Lage?

Und? Was meinst Du – ganz nüchtern von außen betrachtet?

Du legst weiterhin Deine Finger auf die Saite. Ok, es liegen jetzt andere Töne unter den Fingern. Du musst Dich neu orientieren. Aber ist Töne treffen jetzt wirklich schwieriger?

Ganz klar: Nein!

Es ist nicht schwieriger. Du hast die neue Lage nur noch nicht in mein Bewegungsgefühl eingeschlossen. Das ist der Punkt.

 

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Töne treffen mit Bewegungssinn:

Du hast einen Sinn, der Dir normalerweise nicht so sehr ins Auge fällt wie Deine anderen Sinne (Sehen, Hören Riechen, Schmecken).

Diesen Sinn kannst Du aber erahnen, wenn Du Dich einmal fragst, wie Du morgens Deine Zahnbürste findest.
Du findest sie nämlich, egal wie schlaftrunken Du bist. Du findest sie sogar, wenn Du Die Augen noch nicht einmal auf bringst.

Probier es aus: Du stehst vor dem Waschbecken. Schau Dich diesmal nicht nach Deiner Zahnbürste um. Schau Dir Dein morgendlich ausgeruhtes Gesicht im Spiegel an.
Und jetzt greifst Du nach Deiner Zahnbürste.

Und? Hast Du sie in der Hand?

Doch schon, oder?

Und warum funktioniert das?

Weil die Zahnbürste jeden Tag am gleichen Platz liegt, und weil Du jeden Tag gleich vor dem Spiegel stehst. Deine Hand weiß, wo sie hin greifen muss, wenn Du Deinen Zahnbürste brauchst.

Und dieses schaffst Du mit Deinem Bewegungssinn. Hier bemerkst Du ihn.

Dein Bewegungssinn schärft sich durch Übung. Je öfter Du eine bestimmte Stelle ergreifen willst (ob das nun die Zahnpastatube oder ein bestimmter Ton auf Deinem Griffbrett ist, ist tatsächlich unerheblich) desto sicherer wirst Du sie finden.

Und so übst Du Deine Zielsicherheit.

Machen wir einen kleinen Test am Instrument?

Suchen wir uns einen der wichtigsten Orientierungspunkte, die man auf dem Griffbrett braucht.

Dieser Punkt ist der Ton, den wir auf dem Cello in der ersten Lage mit dem 4. Finger spielen. Auf der Geige und Bratsche wäre es der Ton, auf dem der 3. Finger steht. Beim Kontrabass ist es etwas schwieriger: Hier geht es um den Ton, der genau einen Halbtonschritt über dem Platz des 4. Fingers in der ersten Lage liegt.

Ja, das war jetzt etwas kompliziert. Es geht ganz einfach um den Ton G, den Du auf Deiner D-Saite greifst. Dieser Ton ist als Orientierungspunkt deshalb so wichtig, weil er jederzeit mit der leeren G-Saite verglichen werden, und daher leicht und genau eingestellt werden kann.

Erste Übung

Die erste Übung besteht nun ganz einfach darin, dass Du diesen Ton suchst. Versuche möglichst genau herauszufinden, wo dieser Ton liegt. Höre ihn Dir an; vergleiche ihn mit der leeren G-Saite. er soll genau zu ihr passen.

Hast du es?

Dann geht es los

Zweite Übung

Du bringst Deinem Bewegungsgefühl bei, dass jetzt dieser Ton ein ganz bestimmter Punkt auf dem Griffbrett ist. Du könntest ihn mit einem Aufkleber markieren.

Aber vor allem gilt eines: egal mit welchem Finger Du die Saite an genau diesem Punkt auf das Griffbrett drückst; es kommt immer genau dieser Ton G heraus.

Du kannst es auch mit Deiner Nase oder vielleicht mit einem Besenstiel probieren. Es wird ein G.

Um ein Gefühl für diesen Punkt zu bekommen spielst Du jetzt den Ton der Reihe nach mit allen Fingern. Wiederhole den Ton jeweils 4 mal.

Also: zuerst mit dem 4. Finger – 4 mal, dann streichst Du einfach im Rhythmus weiter, wechselst aber auf den 3. Finger. (wieder 4 mal spielen). Dann kommt der 2. Finger dran und schließlich der 1. Finger.

Spüre in Deine Hand hinein. Du berührst immer den gleichen Punkt, nur mit verschiedenen Fingern.

Wir haben die Übung im Workshop schon so gestaltet, dass von mir ganz spontan die Aufforderung kam: jetzt der 2. Finger und dann ein weiterer, sodass man sich nie vorbereiten konnte. Auch das funktioniert.

Irgendwann, wenn du die Übung nur oft genug gemacht hast, kommt der Punkt, an dem es Dir egal ist, welchen Finger Du benutzt. Du kannst einfach die Töne treffen, fertig!

Bravo! Jetzt bist Du einen Schritt weiter. Dein Gefühl für einen bestimmten Punkt auf dem Griffbrett stellt sich ein.

Versuche einmal in einem Stück eine Stelle zu finden, wo man diesen Ton mit einem ganz bestimmten Finger braucht. Spiele einmal die Stelle und höre hin, ob du den Ton jetzt schon leichter findest.

Wenn nicht, dann wiederholst du die Übung noch einige male. Es wäre überhaupt fast ein Wunder, wenn nach einem einzigen Übedurchgang dieser Ton für alle Zukunft sicher getroffen würde. Du weißt bestimmt, dass man so etwas immer wieder pflegen muss, um wirklich sicher darin zu sein.

Aber wir können der Übung noch eins drauf setzen:

Dritte Übung

Es geht um wirklich um ein Erspüren eines Platzes auf einem Griffbrett. Geographie in der besten Form sozusagen. Wann bist Du Dir denn sicher, dass Du einen Platz auf unserem Planeten wirklich kennst und ihn jederzeit wieder findest?

Dann, wenn Du aus egal welcher Himmelsrichtung kommend, den Platz wieder findest. Wenn Du den Marienplatz in München mit der S-Bahn, oder zu Fuß von Norden, oder mit dem Auto aus dem Süden Münchens kommend wieder findest.

Und das kann man auf dem Griffbrett gleichermaßen vollziehen, wenn es um das Töne treffen geht.

Nachdem Du jetzt die oben genannten Übungen gemacht hast versuchst Du eben Dieses. Du greifst einen beliebigen Ton, spielst ihn. Und jetzt gibst Du Dir den Befehl: Mit dem 2. Finger auf das G. Verlasse dich einfach drauf, dass Du den Ton ja bereits geübt hast.

Funktioniert es? Wenn ja: prima! Versuche es von einem anderen Ton aus. Deine Sicherheit wird wachsen.

Funktioniert es noch nicht? Dann wird es jetzt gut sein, einige Versuche zu starten. Versuche es zunächst auf die gleiche Weise noch einmal. Danach kannst du ja das G einmal mit einem anderen Finger spielen. Gehe aber vom gleichen Ausgangston aus.

Du merkst schon, Du kannst hier sehr spielerisch mit Dir selbst umgehen. wichtig ist dabei, dass Du den Punkt erreichst, an dem Du merkst: Ok, ich weiß jetzt wirklich, wo der Ton ist.

Und das wird Deiner Selbstverständlichkeit am Instrument auf jeden Fall gut tun.

Und jetzt wünsche ich dir viel Freude beim Experimentieren und gute Fortschritte auf Deinem Instrument.

Felix Seiffert

p.S.: bei dieser Gelegenheit: schreib doch einmal etwas darüber, wie Du es schaffst, Dich auf dem Griffbrett zurecht zu finden. Unterhalb des Beitrags gibt es die Kommentarfunktion und vielleicht bekommen wir ja eine schöne Diskussion zum Thema hin.

Und wenn Dir der Artikel etwas gebracht hat, sei doch so nett und verbreite ihn auf Deine sozialen Netzwerk. Diese kostenlose Plattform mit ihren vielen Anregungen zum Thema Spielen auf Streichinstrumenten steht und fällt mit ihrer Verbreitung im Internet. Unten findest Du die entsprechenden Buttons, und der rechte öffnet ein weites Feld von verschiedensten Netzwerken.
Vielen herzlichen Dank!

19 Kommentare

  1. So, ein Tag ist vergangen und ich habe mich insbesondere an Übung Nummer 3 gehalten. Man sollte zwar nicht zu viel erwarten, aber momentan bin ich nach längerer Frustphase wieder einigermaßen guter Dinge, dass ich die dritte Lage so irgendwie in den Kopf (bzw. in die Finger) bekomme, wenn ich jeden Tag fleißig weiter so mache.
    Deswegen nehme ich mein Instrument am Ende der Woche auch mit in den Urlaub, damit ich zumindest dies als „Trockenübung“ weiterführen kann :).

    Vielen Dank noch einmal für die Tipps!

    Liebe Grüße
    Bernd

    • Felix Seiffert

      Na vielleicht auch nicht so ganz „trocken“. Manchmal erfreut sich ja auch die Umwelt an den eigenen musikalischen Regungen. 😉

      Einen schönen Urlaub

      Felix Seiffert

  2. Hallo Herr Seifert,

    vielen lieben Dank für Ihre Hinweise auf dieser Seite.
    Nach einer Depression habe ich vor knapp 2 Jahren mit 35 Jahren angefangen, das Geigenspiel erlernen zu wollen. Leider bin ich aus beruflichen Gründen froh, wenn ich am Tag mal 30 Minuten zum Üben entbehren kann, sodass es auch nicht jeden Tag klappt.

    Mittlerweile steht auch die dritte Lage neben der ersten auf dem Übungsplan und damit tue ich mich sehr schwer. Vor allem dann, wenn ein Wechsel in die dritte Lage auf einem anderen als den ersten Finger enden soll (laut Etüde).
    Ich hoffe, mit Ihren Übungen sicherer zu werden, da ich mich nun mindestens schon mindestens drei Monate mir sehr viel „Wischi-Waschi“ rumplage und nur selten einmal präzise auf dem richtigen Punkt lande.

    Allerdings plagt mich noch etwas anderes und diesbezüglich würde ich gerne eine Frage an Sie richten. Ich habe mir anscheinend eine falsche Bogenhaltung angewöhnt und konsultierte Tutorials, um mich korrekt umgewöhnen zu können. Mein Problem liegt nun darin, dass ich den kleinen Finger der rechten Hand nicht auf die Stange setzen kann. Das liegt daran, dass er mir aufgrund eines Sportunfalls ausgekugelt und angeknackst wurde. Er ist danach nicht hundertprozentig verheilt.
    Mein bisheriger Geigenlehrer (wegen eines Umzuges suche ich derzeit einen neuen Lehrer) sagte mir, dass ich den kleinen Finger auf die Stange legen soll.
    Damit es am Ende keine vergebene Liebesmühe ist, weiterhin dieses schöne Instrument erlernen zu wollen, weil mir mein Finger einen Strich durch die Rechnung macht, wollte ich Sie fragen, ob Sie vielleicht eine alternative Position für den kleinen Finger kennen oder ich das Instrument „an den Nagel hängen“ sollte.

    Mir ist natürlich von Anfang an bewusst gewesen, dass ich in diesem Leben kein guter Violinist mehr werde (vorher habe ich nie ein Instrument gespielt), aber ich würde schon irgendwann gerne in der Lage sein, halbwegs sauber und präzise einfachere Stücke spielen zu können :).

    Vielen lieben Dank im Voraus fürs Lesen!

    Liebe Grüße

    Bernd

    • Felix Seiffert

      Hallo Herr Landmesser,

      Zunächst: lassen sie sich von dem Problem nicht das Geigen abspenstig machen. Wenn es Ihnen gefällt, sollten Sie unbedingt dabei bleiben. Man findet schon die Lösung. Als ich Student war habe ich einmal einem Celloprofessor vorgespielt, der an der Bogenhand einen teilamputierten kleinen Finger hatte. Die vorderen zwei Glieder fehlten ihm und er spielte trotzdem professionell Cello. So viel dazu.

      Die Sache mit dem Auflegen des kleinen Fingers erscheint mir schon logisch. Eventuell müssen Sie sich auch darauf einlassen, dass der Finger auf derStange etwas rutscht, falls er sich nicht biegen lässt. Im Prinzip geht es darum, dass bei gehobener Technik der Finger in der Lage sein sollte, sich zu verkürzen (durch Krümmung). Und wenn das nicht geht, muss er eben etwas verschoben werden und die anderen Finger müssen etwas von der Haltefunktion des kleinen Fingers übernehmen. Zum test versuchen Sie doch einmal ganz ohne den kleinen Finger zu spielen. Wenn Sie dann die Stange trotzdem führen können, müssen sie nur dafür sorgen, dass er kleine Finger nicht „stört“.

      Und noch zu den Lagenwechseln: Versuchen Sie einmal , den neuen finger schon vor dem Rutschen in die neue Lage auf die Saite zu stellen und ihn so zum führenden Finger zu machen. Wenn Sie das Gewicht der Hand so schon vor dem Lagenwechsel auf diesen „neuen Finger“ (also den Finger, den Sie in der neuen Lage als erstes brauchen) legen, wird der Lagenwechsel in der Regel deutlich sicherer,

      viele Grüße

      Felix Seiffert

  3. Hallo Felix,
    vielen Dank für die Informationen. Gewiß ist es vor dem Spielen, dass die Saiten auch mit den Punkten auf der A -Saite geklärt werden. Die A- Saite und G – Saite lassen sich abgleichen. Die erste Lage habe ich bis zur “ Erschöfpung“ trainiert und beherrsche sie nun. Die weiteren Lagen kennzeichnete ich mit kleinen Winkeln und übe diese richtig auch wegen der Intonationen zu treffen. Viel Üben hilft,die Orientierung auf den Saiten weiter zu beherrschen. Die 4. Lage ist relativ einfach, um aber im Unterschied die 3. und 2. Lage zu treffen. Kleine Stücke dienen dem Transfer und das Zusammenspiel mit einer Geigerin vor Dritten ….oh! super! Im Advent spiele ich mit o.g. Geigerin und Querdflötenspielerin zusammen.
    Liebe Grüße Ulrich

  4. Ulrich v. der osten

    Lieber Felix,
    gewiß gleiche ich auf der D Saite auch den Ton A und das G. Genauso wie o.g. war die Orientierung der Lagen auf dem Instrument nicht leicht. Die 2. Lage kennzeichnete ich mit einem kleinem Winkel, genauso die 3. Lage. Das klappt gut. Wenn ich die ….wollenreichen Herden von Bach spiele….., dann geht nur durchs Trainieren und ständiges Wiederholen. Die 4. Lage geht eigentlich recht viel einfacher und wirkt der 1. Lage sychron. Dabei verrate ich gern, dass alles schöner klingt und ich freue mich, auch nun die weiten Lagen sicherer zu beherrschen. Als Optimum werden dann Werke von Boismortiergespielt. Bogenübungem werden folgen und auch im Weiteren Ton – und Halbtonleitern. Diese “ Halslagen “ erfordern viel Zeit und Fingerübungen ohne Cello-
    Im Advent werde ich mit einer Geigerin und einer Querflötenspielerin zusammenspielen.
    Liebe Grüße Ulrich

    • Hallo Ulrich,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Eine Sache frage ich mich aber schon. Was meinst Du mit kleinen Winkeln? Sind das ebenfalls Markierungen auf dem Griffbrett?

      herzliche Grüße und beste Wünsche für Dein Vorankommen am Cello

      Felix

  5. Vielen dank für den tipp ich mache das auch mit den 3 finger nicht nur 4 und ändere die griffart in der ersten oder 3 lage bis ich müde wede dan mache ich pause 4-5 mal am tag 10 min. Sie sind ein echt guter lehrer man versteht alles ohne probleme (geige). Liebe grüße

    • Hallo Zozan,

      ja, es ist gut, immer wieder Pausen zu machen. Man kann nicht alles sofort ganz sicher haben. Ich habe beim Einüben von neuen Dingen auch irgendwann den Kopf voll. Dann mach ich Pause und gehe es später noch einmal an. Das ist sehr wichtig.

      herzliche Grüße

      Felix Seiffert

  6. Schumann

    Lieber Felix,
    Deine Anregungen zur Treffsicherheit und Orientierung auf dem Griffbrett beim Lagenwechsel fand ich sehr hilfreich (auch den Vergleich mit dem Finden der Zahnbürste). Ich spiele Geige in mehreren Liebhaberorchestern. Mein Problem: Manchmal habe ich Noten vor mir liegen, bei denen ich einfach keine Klangvorstellung habe in sehr hoher Lage. Da fange ich an, Hilfslinien zu zählen, weiss dann auch, wie der Ton heisst, kann ihn aber nicht ständig mit der unteren Oktave vergleichen, um ihn in der richtigen Tonhöhe innerhalb der Melodie zu HÖREN. Da ich in den hohen Lagen einen anderen Fingersatz benutze als in der tiefen Lage , kann ich auch nicht das Ganze einfach eine Oktav höher bei gleichem Fingersatz spielen. Gibt es da eine Hilfe? Es geht um Orchesterstimmen von Werken aus diesem und dem letzten Jahrhundert.
    Vielen Dank!
    Maria

    • Hallo Maria,

      Hast Du schon einmal probiert, die gewünschte Passage im Ganzen eine Oktave tiefer zu spielen? Das hat den Vorteil, dass Du ein genaues Gefühl für die Melodie bekommst. Dabei ist es nicht wichtig, welchen Fingersatz du verwendest. Denke zunächst gar nicht dran, wie Du es oben spielen könntest. Spiel die ganze Melodie einfach so, als wäre sie tiefer komponiert. Spiele sie, so schön Du kannst. Dann hast Du ein Gefühl für den Fluss der Melodie.
      Jetzt versuche sie wieder eine Oktave höher. Ich bin mir sicher, Dir fällt jetzt ein gelungener Fingersatz oben ein. Übrigens: auch eine Oktave tiefer gibt es mehrere Wege nach Rom. Sei spielerisch und finde mehrere Möglichkeiten heraus. Dies hilft Dir, auch oben den richtigen Fingersatz zu spielen.

      ich hoffe, das hilft ein wenig weiter

      herzliche Grüße

      Felix

  7. Lieber Felix,

    ich bin immer wieder für Deine neuen Impulse dankbar! Hast Du mal etwas zur Daumenlage beim Cello geschrieben? Gerade habe ich damit angefangen, diese zu erlernen – das hat etwas Barbarisches! Hast Du irgendwelche Tipps dazu? Bei „Thumbs up“ (Langeheine) steht, man solle den Daumen mit Alkohol einreiben, damit sich schneller Hornhaut bildet. Das habe ich noch nie irgendwo anders gelesen.

    Nochmals großes Kompliment zu den Videos etc und vielen Dank dafür!

    Viele Grüße
    Eva

    • Liebe Eva,

      Leider habe ich noch keinen Artikel zum Thema Daumenlage geschrieben. Aber ich hab das Thema gleich auf meine Liste gesetzt.

      Mach dir bitte klar, dass Du mit Deinem Daumen zunächst die Kraft einerseits aufbauen musst, und zweitens die Hornhaut. Du setzt den Daumen auf einer sehr empfindlichen Stelle auf. Das erfordert Geduld und Ausdauer. es tut sehr schnell weh. Bitte mach immer nach 5 Minuten eine längere Pause, und habe einige Wochen Geduld. Sowohl die Kraft als auch die Hornhaut wird sich einstellen.

      Von der Methode mit dem Alkohol hab ich ehrlich gesagt noch nie etwas gehört.

      ganz herzliche Grüße

      Felix

  8. Ja, vielen Dank, das hilft mir sehr viel! ich habe nachgemessen : mein kleiner Finger ist 5mm breit wenn ich ihn auflege, und ich dachte schon das „meine Laufbahn“ dadurch verunglueckt sei, sollte ich die Finger immer aufrecht auflegen!

    Mit den woechtlichen Aufgaben komme ich garnicht zurecht. Alles was mir mein Rechner zeigt sind viele vierer Reihen uniformer leerer Kaestchen?

    Kannst Du mir erklaeren wie ich die Noten dazu sehen kann?

    Viele Gruesse,

    C

    • Hallo Cornelia,

      ich denke, dann musst Du es eher mit dem Flachsetzen des Fingers probieren. Das geht schon auch. Viele machen das. (obwohl es meiner Ansicht nach ein Kompromiss ist)

      Mit den Aufgaben: meinst Du da die Notenaufgaben in den Newslettern? Eventuell brauchst Du den neuesten Acrobat Reader um ein pdf richtig öffnen zu können

      herzlichst

      Felix

  9. Lieber Felix,

    Vielen dank fuer den guten Rat mit dem Orientierungspunkt auf dem Griffbrett. Wenn man erst eine Note mit allen vier Fingern treffen kann, wird es wohl mit den anderen Noten auch klappen.

    Eine Frage die nicht unbedingt hierhin passt, die mich aber beschaeftigt: es kommt manchmal vor dass man mit einem Finger zwei Saiten gleichzeitig treffen muss. Wenn die Fingerkuppe aber einfach zu schmal ist?

    Liebe Gruesse
    C

    • Hallo Cornelia,

      Diese Frage muss ich Dir nach Instrumenten differenziert beantworten.

      Auf der Geige sollte es schon möglich sein, mit einer Fingerkuppe zwei Saite zu treffen. Ich persönlich tue mich besonders in den unteren Lagen eher schwer, nur eine Saite zu treffen.

      Bei der Bratsche liegen die Saiten etwas weiter auseinander, aber es sollte hier schon auch gehen.

      Ganz anders ist es beim Cello. Hier schafft man zwei Saiten in der Regel nur, wenn man den entsprechenden Finger flach quer zur Saite auf das Griffbrett legt. Die strenge Haltung der aufgestellten Finger wird hierbei ganz bewusst verlassen. Der Finger steht dabei mit der Kuppe auf der tieferen Saite, während die höhere Saite weiter innen in der Nähe des ersten Fingergelenks gegriffen wird.

      Und wenn es beim Kontrabass überhaupt gemacht wird, dann ebenso, wie beim Cello.

      Hilft Dir das weiter?

      herzliche Grüße

      Felix

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